Honeywell HD-10E

Die Klang­in­stal­la­ti­on Honey­well HD-10E wur­de für die Aus­stel­lung Archi­tek­tur im Künst­ler­haus Palais Thurn und Taxis in Bre­genz ent­wi­ckelt. Die­se von der Berufs­ver­ei­ni­gung der Bil­den­den Künst­le­rin­nen und Künst­ler Vor­arl­bergs kura­tier­te Aus­stel­lung beab­sich­tig­te, dem Fes­ten und Dau­er­haf­ten, das Archi­tek­tur ver­kör­pert, eine Flüch­tig­keit bei­zu­stel­len.

Ziel der Instal­la­ti­on Honey­well HD-10E war, auf kom­po­si­to­ri­sche Wei­se und unter Ver­wen­dung von ste­hen­den Schall­wel­len – einem akus­ti­schen Phä­no­men – neue, dyna­mi­sche Raum­si­tua­tio­nen zu erzeu­gen. Ent­wi­ckelt wur­de die Instal­la­ti­on für die Aus­stel­lungs­räu­me im Unter­ge­schoss des Künst­ler­hau­ses, die teils durch Tür­öff­nun­gen, teils durch Tor­bö­gen mit­ein­an­der ver­bun­den sind und raum­akus­tisch viel­schich­ti­ge Struk­tu­ren auf­wei­sen. Die­se Struk­tu­ren nut­zend, ent­stand eine kom­ple­xe Raum­kom­po­si­ti­on, deren Inter­pret der Besu­cher selbst war: Er konn­te, indem er sich sei­nen Weg durch die Aus­stel­lungs­räu­me such­te, bestim­men, wie sich das audi­tive Raum­ge­fü­ge ent­wi­ckelt. Für eine gewis­se Ori­en­tie­rung in den leer­ste­hen­den Räu­men sorg­ten eini­ge durch Licht­ke­gel her­vor­ge­ho­be­ne Stel­len, die mar­kan­te Punk­te in der räum­li­chen Kom­po­si­ti­on bil­de­ten.

Das Leer­ste­hen der Räu­me spiel­te im Zusam­men­hang mit der Aus­stel­lungs­si­tua­ti­on eine beson­de­re Rol­le. Das offen­sicht­li­che Feh­len von visu­el­len Aus­stel­lungs­ob­jek­ten irri­tier­te und lenk­te so die Auf­merk­sam­keit auf das Klang­li­che, das deut­lich in Bezie­hung zu den archi­tek­to­ni­schen Gege­ben­hei­ten stand. Um die Schall­quel­le als visu­el­le Erschei­nung nicht zu sehr in den Vor­der­grund zu rücken, wur­de das für das Abspie­len des Ton­ma­te­ri­als not­wen­di­ge Beschal­lungs­sys­tem in dem Gehäu­se eines, für das Umfeld eines Kel­ler­ge­wöl­bes nicht wei­ter auf­fäl­li­gen, Luft­ent­feuch­ters unter­ge­bracht. Das Ton­ma­te­ri­al bestand in ers­ter Linie aus Kom­bi­na­tio­nen tief­fre­quen­ter Sinus­tö­ne – für die Erzeu­gung ste­hen­der Schall­wel­len sind Töne mit ein­deu­ti­ger Ton­hö­he eine zwin­gen­de Vor­aus­set­zung. Die Sinus­tö­ne waren ein­ge­bet­tet in ein klar als Lüf­ter­ge­räusch erkenn­ba­res, vari­ie­ren­des Rau­schen.

Die Aus­stel­lung dau­er­te vom 4. Okto­ber bis zum 9. Novem­ber 2008. Im Kata­log zur Aus­stel­lung erschien Kusitz­kys Arti­kel Honey­well HD-10E oder wie höre ich Archi­tek­tur.