Stadtklanggestaltung

Ob auf der Stra­ße, zu Hau­se, im Park, wäh­rend der Arbeit oder in unse­rer Frei­zeit: an jedem Ort und in jeder Situa­ti­on hören wir und neh­men unse­re städ­ti­sche Umwelt als eine klin­gen­de wahr. Der Klang der Stadt ist facet­ten­reich und viel­ge­stal­tig und auch wenn wir uns des­sen nicht immer bewusst sind, Klang ist ein fes­ter Bestand­teil unse­res urba­nen Lebens und als sinn­ge­präg­tes Phä­no­men trägt er ent­schei­dend zu unse­rem Gesamt­erle­ben der Stadt bei.

Die Stadt klingt so, wie wir sie durch unse­re Pla­nung und Bau­wei­se errich­ten und orga­ni­sie­ren, wie wir sie durch unse­re täg­li­chen Akti­vi­tä­ten bele­ben und wie wir sie als Per­so­nen, die von Emp­fin­dun­gen, Vor­lie­ben und Vor­stel­lun­gen geprägt sind, wahr­neh­men. Der Klang der Stadt ist ein Phä­no­men, das aus unse­ren Inter­es­sen und Bedürf­nis­sen her­vor­geht; als etwas Sinn­ge­präg­tes ent­steht die­ser Klang auf­grund unzäh­li­ger per­sön­li­cher, gesell­schaft­li­cher und kul­tu­rel­ler Hand­lun­gen unse­res täg­li­chen Lebens.

Eine bewuss­te Stadt­klang­ge­stal­tung erkennt genau das an. Sie berück­sich­tigt von vorn­her­ein, dass wir unse­re Umwelt dif­fe­ren­ziert hörend erle­ben und dass wir die klang­li­che Gestalt der Stadt durch unse­re Art sie zu bewoh­nen und durch unse­re indi­vi­du­el­len und gemein­schaft­li­chen Ent­schei­dun­gen her­vor­brin­gen. Eine Stadt­klang­ge­stal­tung beschränkt sich nicht auf eine blo­ße Ver­mei­dung von Lärm. Sie nutzt die gesam­te Band­brei­te an klang­li­chen Qua­li­tä­ten und arbei­tet mit dem Poten­zi­al, das sich aus der Viel­schich­tig­keit des audi­tiven Erle­bens ergibt. Städ­te sind facet­ten­reich und dyna­misch, und ihr Klang soll­te das auch sein. Pla­ner kön­nen hier­für die Wei­chen stel­len und dabei den not­wen­di­gen Frei­raum für Ent­wick­lun­gen las­sen bzw. schaf­fen.

Eine sol­che Pra­xis der bewuss­ten Stadt­klang­ge­stal­tung ist drin­gend gebo­ten. Bewuss­te Ent­schei­dun­gen hin­sicht­lich der klang­li­chen Gestalt der Stadt wer­den über den Lärm­schutz hin­aus jedoch bis­lang kaum getrof­fen. Die Stadt klingt meist nur so, wie es sich unbe­ab­sich­tigt aus der Art und Wei­se, wie wir sie pla­nen und bewoh­nen ergibt. Hier­durch ent­ste­hen immer wie­der städ­ti­sche Räu­me und Situa­tio­nen, die wir als unan­ge­nehm oder unpas­send wahr­neh­men und die dem eigent­li­chen Pla­nungs­ge­dan­ken wider­spre­chen.

In sei­nem Buch Stadt­klang­ge­stal­tung: Kon­di­tio­nen einer neu­en Ent­wurfs-, Pla­nungs- und Ent­wick­lungs­pra­xis unter­sucht Dr. Tho­mas Kusitz­ky, wel­che die not­wen­di­gen Bedin­gun­gen für eine Stadt­klang­ge­stal­tung sind, an wel­chen Stel­len es Ent­wick­lungs­be­darf hin­sicht­lich der Ent­ste­hung die­ser Pra­xis gibt und wel­che Vor­aus­set­zun­gen dies­be­züg­lich bereits erfüllt sind.

Als Mit­ar­bei­ter der Fir­ma Mül­ler-BBM Indus­try Solu­ti­ons GmbH bie­tet Kusitz­ky gemein­sam mit Kolleg*innen die Stadt­klang­ge­stal­tung als Bera­tungs­leis­tung an.